Eindrücke, Gedanken und feedback von Frauen nach ihrer Hausgeburt

Brief von Daniela, nach der Geburt ihrer Tochter Rosalia Diana, geboren am 29.02.2020,  zuhause im Wasser: 

Liebe Natascha! 

Wenn ich unsere zwei Mädls betrachte, empfinde ich tiefe Dankbarkeit. Weil sie gesund sind, wir es lustig mit ihnen haben und weil beide auf wunderschöne Art zur Welt gekommen sind: bei uns zuhause! Eines Tages können wir ihnen erzählen, dass sie in ihrem eigenen Kinderzimmer geboren wurden. Das berührt mich immer noch sehr.

Dass ich gerne mal Hausgeburten haben wollte, stand für mich schon früh fest. Ich sah eine Geburt nie als Krankheit an, deshalb wollte ich auch in keinem Krankenhaus gebären. Geburt ist für mich ein völlig natürlicher Körpervorgang. Ich dachte, Frauen sind doch evolutionsbiologisch darauf programmiert, ohne Probleme Nachwuchs auf die Welt zu bringen - so wie die vielen Müttertiere, die auch ohne jede Hilfe und ganz natürlich ihre Kleinen bekommen. Eine in sich ruhende Frau schafft das, dachte ich. Trotzdem gabs da viel Gegenwind. Skeptische Blicke waren noch das Netteste. Ich musste mir Kommentare von „Du riskierst ja die Gesundheit deines Babys!“ über „Hausgeburt gleich beim ersten Kind? Das ist aber schon mutig“ bis hin zu „Hausgeburten sind so eine Modeerscheinung und gehen auf Kosten des Krankenhauspersonals!“ anhören. Es war jedenfalls nichts Ermutigendes dabei, worauf Markus und ich beschlossen, niemandem mehr zu erzählen, dass wir unsere Tochter daheim bekommen wollten. Auch erzählten Freunde von Horrorerlebnissen, von schlimmen, schmerzhaften Geburten. Dennoch spürte ich: Die Panik der anderen Leute ist nicht meine! Also machte ich mich auf die Suche nach einer Hebamme, die Hausgeburten begleitete. Wir fanden in dir, liebe Natascha, eine wundervolle Hebamme, die unsere innere Überzeugung noch stärkte und uns bestmöglich auf unsere zwei Geburten vorbereitete! Du strahlst dieses Vertrauen einfach aus und hast mir eindringlich vermittelt: Dein Körper und dein Baby wissen, was zu tun ist! Du musst sie nur machen lassen.

Wir haben deinen Geburtsvorbereitungskurs auch beim zweiten Kind noch einmal besucht - aus gutem Grund: Dein großes Fachwissen gepaart mit den tollen Übungen wirken einfach beruhigend. Man fühlt sich gewappnet 😉 Und so war es, dass ich mich auf meine Geburten richtig freute und ich dank dir keinen Funken Angst verspürte. 

Als Musiker bereitest du dich auch auf jedes Konzert mental vor. Sonst überrennen dich die Emotionen und du wirst unruhig und nervös, kannst deine Leistung nicht abrufen. Du bist dann nicht mehr Herr deiner Gefühle und kommst in eine negative Gedankenspirale. Bei einer Geburt denke ich ist das ähnlich: Du musst darauf fokussiert bleiben ruhig zu atmen, sämtliche Muskulatur und hinderliche Gedanken loszulassen. Sonst kann der Schmerz einen zu großen Raum einnehmen.

Ich habe mich daher wie auf ein herausforderndes Konzert vorbereitet :) habe geturnt, geübt, viel gelesen und stärkende Gedankensätze verinnerlicht. 

 

Und wie war es dann? Einfach schön! Im liebevoll hergerichteten Kinderzimmer, das nur spärlich durch Kerzenschein und einen golden bemalten Buddha beleuchtet war, durfte ich unseren Mädchen das Leben schenken. Ausschließlich umgeben von mir vertrauten Menschen und mit aller nur denkbaren Ruhe und Entspannung. 

Du hast sowohl vor als auch nach der Geburt nur das Nötigste vorgenommen und mir damit ermöglicht, den Geburten ihren freien Lauf zu lassen. Dafür bin ich dir so dankbar! 

Bei keiner einzigen Welle hätte ich verspürt, dass ich keine Kraft mehr habe oder es nicht mehr aushalte. Ich konnte das Geschehen annehmen und kämpfte nicht dagegen an - etwas was du mit uns im Kurs anschaulich trainiert hast (Eiswürfel 😉). Beide Geburten gingen äußerst flott und leicht. Sie zählen zu den allerschönsten Momenten meines Lebens - und ich meine damit nicht nur die Momente wo ich meine lieben Kleinen in Händen halten konnte, sondern auch wirklich alles davor.

 

Dennoch wollte ich die ganze Schwangerschaft über demütig bleiben. Ich habe mich nicht auf eine Hausgeburt versteift, denn wenn es erforderlich gewesen wäre, hätte ich natürlich medizinische Hilfe im Krankenhaus angenommen. Wir schätzen an dir auch sehr, dass du genau weißt, wo die Grenzen liegen und ab wann man einen Arzt hinzuzieht. Umso dankbarer bin ich, dass wir ganz ohne Kreißsaal ausgekommen sind.

Du bist Teil unserer Familiengeschichte und Inhalt von einem der ersten selbstzusammengebauten Sätze Amalias: „Natascha blauer Pool! Mama Rosi, Mali auf die Welt, Papa nur gschaut.“ 😂 Danke! Daniela

 

Margots Gedanken nach der Geburt ihres zweiten Kindes, Linus Henrik, geboren am 19.09.2019, zuhause im Wasser: 

 "5 Wochen sind vergangen und die Geburt ist immer noch täglich in meinen Gedanken präsent, teilweise eher wie ein schöner Traum, ein bisschen verschwommen, nicht sicher, ob wirklich alles so gewesen ist…trotzdem kann ich mich an jedes Detail erinnern.

Ich bin meinem Mann Stefan unendlich dankbar, dass er diese Entscheidung der Hausgeburt mit mir getragen hat. Es ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit, fühlen sich doch die meisten in Krankenhäusern sehr viel besser aufgehoben, meine ich. Vor allem für Männer stelle ich es mir schwierig vor, da sie einen ganz anderen Blick auf die Geburt haben und ihnen vieles anders vorkommen mag, so wie man sich halt als Beifahrer fühlt, die Sache eben nicht selbst in der Hand habend.

Ich finde, jede Mutter sollte in ihrem Leben so eine besondere Erfahrung machen dürfen. Die Erfahrung einer selbstbestimmten Geburt mit aller Zeit der Welt in IHRER Umgebung. Ohne Warten und Untersuchungen in hell erleuchteten Räumen, hoffen auf ein baldiges Kreißzimmer.  Man selbst ist vielen ausgeliefert, man kennt sich nicht aus, hat keine Erfahrung, kann die Situation natürlich nicht einschätzen, möchte kein Risiko eingehen…also bejaht man eh alles, sofern man überhaupt gefragt wird.

Und dann erst die Geburt selbst. Es geht dann im Augenblick der Geburt doch alles viel zu schnell, um seine eigenen Entscheidungen treffen zu können/dürfen. Die Wünsche vorher kundtun, macht in vielen Fällen auch nicht viel Sinn (Situationsbezogen, Personalwechsel, etc.). Ich durfte meinen Kleinen selbst aufnehmen und nicht irgendwelche Hände in Gummihandschuhen waren seine erste Berührung, wie es bei meiner Großen der Fall war! Der Gedanke an diese Berührungen treibt mir noch jetzt regelmäßig Tränen in die Augen, vor allem wenn ich sein Köpfchen streichle…

Und danach: Täglich zu fixen Zeiten das Wiegen (gestresst sein, wenn das Baby gerade schläft oder trinkt) und das damit verbundene An- und Ausziehen, der Druck, ob der kleine Neuankömmling genug Gewicht hat, die fixen Essenszeiten (3 x am Tag) – bei dem Hunger den ich nach der Geburt hatte, und das Krankenhausbändchen, das meine kleine Erstgeborene am Fuß gereizt - und mir Tränen in die Augen gedrückt hat. Dann das Bett, das nie groß genug ist, um richtig zu kuscheln - schon gar nicht zu dritt, die geregelten Besuchszeiten und der Lärm, der dann in den Zimmern ist, die schlimmen Nächte, weil immer ein Baby weint und wenn es das Eigene ist, dann das schlechte Gewissen…so dass man sogar das Krankenzimmer verlässt, im Gang auf und ab läuft, nur um die Anderen nicht zu stören.

Und zu Hause? Hm…die Zeit vergessen, kuscheln, wie man es eben möchte und für sich vorbereitet hat. Duschen im eigenen zu Hause, alle notwendigen Sachen am richtigen Ort. Ein Neugeborenes, das im Bett neben Mama und Papa gewogen, gemessen und minimal untersucht wird, fast ohne Störung. Es zwischendrin lustig haben, über die Geburt reden mit der eigenen Hebamme (was für mich unheimlich wichtig ist), essen was man möchte und wann man möchte und dann…einfach das Bett nicht verlassen. Unser Kleiner hatte die ersten 3 Tage keine Kleidung an. Ich wollte ihn spüren und riechen…Tag und Nacht. Gewogen haben wir ihn erst wieder am 4. und 5. Tag, zur Kontrolle, ob das Gewicht ansteigt. Er konnte ganz seelenruhig in der Welt ankommen. Mir würden noch etliche Vorteile einfallen, aber zusammengefasst gesagt, war es einfach maximal bequem und gemütlich für uns. Nur mein Mann musste sich um das Aufräumen des Geburtszimmers kümmern, was ihm natürlich auch Zeit gekostet hat, aber dafür konnte er jederzeit bei uns sein und mit uns kuscheln und musste nicht im Krankenzimmer auf einem unbequemen Stuhl neben mir sitzen.

Mein Mann war auch in die Geburt viel mehr eingebunden, konnte viel mehr helfen. Was für uns 3 sehr wichtig und schön war! Wir haben die Geburt wirklich gemeinsam gemeistert! Auch die Geburtsvorbereitungszeit war für uns als Paar viel intensiver!

Ich habe gehofft, dass der Hausgeburt nichts im Weg stehen würde und hatte gleichzeitig Angst davor, dass am Ende irgendwas schiefgeht und ich doch im Krankenhaus gebären werde. Im Vorfeld habe ich die Geburt akribisch geplant, fast so, wie ich meine Hochzeit geplant habe. Jedenfalls mit der gleichen Wichtigkeit und ohne Kompromisse machen zu wollen. Nach der Geburt unseres ersten Kindes im Krankenhaus, wurde die Hausgeburt beim nächsten Kind zu meinem Traum. Einerseits hatte ich (anfangs) Respekt davor und gleichzeitig wollte ich mir diesen Traum unbedingt erfüllen. Für mich ist es das größte und wahrlich die Krönung der Schwangerschaft.

Für viele Frauen/zukünftige Mütter mag eine Geburt eben das notwendige Übel sein, um zum Kind zu kommen. So hab ich es nie gesehen, sondern ganz im Gegenteil, als eine der prägendsten Erfahrungen, die eine Frau machen kann und die allererste Erfahrung überhaupt für das Kind. Mit der Erfahrung der ersten Geburt, war es für mich leichter zu wissen was ich unbedingt wollte und was wichtig für mich war. 

Wir wollten unserem Kind den besten Start ins Leben bieten, der möglich war und das ist uns gelungen. Darüber sind wir überglücklich!

Dir Natascha sind wir sehr dankbar, dass du uns auf diesem Weg begleitet hast und die Geburt zu dem gemacht hast, was es war! Nicht nur, dass du mich durch deine fachliche Kompetenz optimal unterstützt hast, und mir in den paar schwierigeren Phasen so gute, hilfreiche Anleitung geben konntest, sondern auch, dass du für mich in der Vorbereitung immer einen Rat hattest und in dieser für mich sehr magischen Zeit der Schwangerschaft und der Geburt ein sehr wichtiger Mensch wurdest. Umso schwieriger war für mich nach der Geburt das Loslassen.

Wenn ich jetzt von unserer Hausgeburt erzähle, sagen die meisten „Wow, cool! Hätte ich mich nie getraut!“. Für mich wäre definitiv mehr Mut erforderlich gewesen, wieder im Krankenhaus zu gebären. Ich wünsche den werdenden Müttern da draußen mehr Mut und Gelegenheit zur Hausgeburt!

Ich denke so gerne an die Geburt und die kurze Zeit davor zurück. Vielleicht bin ich eine der wenigen glücklichen Mamis, die dieses Erlebnis gerne noch mal erleben wollen würden!" (Danke dir Margot, auch dass ich deine Gedanken und Bilder hier teilen darf!)

 

Melina nach der Geburt ihres ersten Kindes Liara, geboren am 9.08.2019, zuhause im Wohnzimmer, in Rossleithen. 

"Ich bemerkte erst jetzt, nach und nach, wie glücklich ich mich über die Geburt schätzen darf und dass eine solch schöne Geburt nicht selbstverständlich ist. Danke, dass du mich und meinen Körper so respektvoll behandelt hast. Und danke, dass du mir, meinen Körper und meinen Kind so vertraut hast, dass sie wissen was sie tun.

Auch wenn ich viel deiner Hebammen-Unterstützung gebraucht habe, kam sie nie ungefragt, du hast mir immer alles erklärt und mir mit deiner inneren Klarheit und Grenzen soviel Sicherheit vermittelt. Ich bin so glücklich, dass ich so eine schöne und kraftvolle Geburt haben durfte und freue mich jetzt schon irgendwann auf die nächste, die ich dann noch viel mehr mit gestalten kann und mit noch mehr Selbstvertrauen erleben darf. Geburt ist was schönes und ich und Liara profitieren jeden Tag davon. Es macht mich glücklich und auch stolz und es war ein guter Start ins Mama sein. Also danke für deine so gefühlvolle Unterstützung dabei." (Danke dir Melina, und danke, dass ich euer Foto und deinen Brief hier zeigen darf!)